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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 38

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Einzelgebiete. Schon am Beginn der deutschen Geschichte, in der ersten Zeit der Römer- kämpse, treten deutsche Stämme als Herrn der nordischen Meere auf, und man staunt über die Kühnheit, mit der sich die Brukterer, Chauken und Bataver in unvollkommenen Fahrzeugen den weit überlegenen römischen Flotten entgegen- stellten. Infolge der Völkerwanderung beherrschten die germanischen Stämme nicht bloß den größten Teil des europäischen Kontinents, sondern auch die europäischen Meere. Angeln und Sachsen eroberten England und gründeten dort neue König- reiche, die Vandalen nahmen Nordafrika in Besitz, schlugen die römischen Flotten und waren die unbestrittenen Herrn des westlichen Mittelmeers, das damals nach ihnen den Namen „Wendelsee" erhielt. In den Zeiten Karls des Großen litten die fränkischen Küstenlande furchtbar unter den steten Einfällen der nordgermanischen Seevölker, besonders der Normannen oder Wikinger (Wik — Bucht), denen gegenüber selbst der mächtigste Kaiser des Mittelalters ohnmächtig war. Um das Jahr 1000 entdeckten diese kühnen Seefahrer über Island und Grönland hin ohne Führung der Magnetnadel die Neue Welt, die sie Winland hießen, und bald darauf nahmen sie Sizilien und Unteritalien ein und waren als Hilfstruppen der Päpste gefährliche Gegner der deutschen Kaisermacht.' Aus vereinzelten genossenschaftlichen Unternehmungen der deutscheu Städte erwuchs in dieser Zeit allmählich die Hansa, die sich bald zur Beherrscherin der nor- dischen Meere aufschwang und ihre Quartiere im Stahlhof zu London, in Bergen, in Wisby auf Gotland und in Nowgorod am Jlmenfee hatte. England stand wirt- schaftlich in Abhängigkeit von der Hanse und empfing von ihr das Münzsystem, dessen Namen (Sterling von Osterlinge, dem Namen der Hansen in England, Schilling und Penny) noch heute den deutschen Ursprung verraten. Bitter genug empfanden auch die Könige von Dänemark und Schweden die Vorherrschaft der deutschen Hanse in den nordischen Staaten. An den großen Entdeckungen am Beginn der Neuzeit beteiligten sich nament- lich die Welser aus Augsburg, die in drei Expeditionen Venezuela eroberten, aber bei dem Mangel jeder Unterstützung durch das Reich die Kolonie nicht zu halten vermochten. Der Lothringer Gelehrte Waldseemüller entwarf die ersten Karten von Amerika und gab dem Land den Namen, und Merkators Projektionsmethode wurde maßgebend für die Herstellung von Seekarten. (S. S. 107.) In den konfessionellen Wirren des 16. Jahrhunderts und in den Kriegsläusten des 17. und 18. Jahrhunderts verlor Deutschland seine Seegeltung; der schwerste Verlust knüpft sich an das Ausscheiden Hollands aus dem Reiche 16-18. Vereinzelt steht das Kolonialunternehmen des Großen Kurfürsten an der afrikanischen Gold- küste, schon sein Nachfolger ließ das Projekt wieder fallen. Erst mit der Wiederaufrichtung des Reiches 1871, dem Aufblühen der hei- mischen Industrie, der zunehmenden Auswanderung und dem Anwachsen des deut- schen Außenhandels gewann Deutschland rasch wieder Seegeltung, und diese führte bald zur Erwerbung von Schutzgebieten, zu einem ungeahnten Aufschwung der deutschen Schiffbautechnik und zur heutigen Entwicklung des deutschen Seehandels und Seeverkehrs.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. 41 In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen.die Nor-Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-mündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück. Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten dersorge^r Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte für die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. § 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von Wätschern, d. H. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 88

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Die £ett der zunehmenden Auslösung des Reichs 1273—1519. England. Das englische Königreich war aus den kleinen angelsächsischen Staaten zusammengewachsen; um 900 wurde es von Alfred beherrscht, der den Einfällen der seebeherrschenden Dänen entgegentrat und als Gesetzgeber und Ordner des Reiches sich die größten Verdienste erwarb. Im Jahre 1006 wurde England durch die Schlacht bei Hastings von dem Normannenherzog Wilhelm erobert, der in der Geschichte den Beinamen der Eroberer trägt. Dem normannischen Geschlechte folgte das Haus Anjou-Plantagenet, das ebenfalls französischen Ursprungs war und zahlreiche französische Landschaften als Lehen besaß. Diesem Hause entstammten der sühne, aber unstete Ritter Richard Löwenherz, der am dritten Kreuzzug teilnahm, und sein heimtückischer Bruder Johann ohne Land, der sich vor Papst Innocenz Iii. demütigen mußte (§ 61) und fast den gesamten Besitz auf dem Festlande an Philipp August von Frankreich verlor. Im vierzehnten Jahrhundert begann eine neue, hundertjährige Periode englisch-französischer Kriege, dadurch hervorgerufen, daß Eduard Hl nach dem Aussterben des Hauses der Capetinger Ansprüche auf den französischen Thron erhob. In glänzenden Schlachten siegte damals die englische über die französische Ritterschaft. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts trug Eduard Iii. bei Cröcy, unweit der Küste des Kanals, einen glänzenden Sieg davon; König Heinrich Iv., aus dem Hause Lancaster, einst als Kronprinz der Genosse John Falstaffs und zu allerlei tollen Streichen aufgelegt, als König tüchtig und willenskräftig. siegte im zweiten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts bei Azincourt, das nicht fern von Cröcy liegt. Anders ward es seit dem sieghaften Auftreten der Jungfrau von Orleans, Johanna d’Arc, eines gottbegeisterten lothringischen Bauernmädchens, welches Karl Vii. zur Krönung nach Reims führte. Zwar fiel sie nachher in die Hand der Engländer und wurde 1431 als Hexe verbrannt; aber die Macht Eng. lands ging zurück, und schließlich mußte es die französischen Eroberungen wieder ausgeben. Für die innere Entwickelung Englands war es bedeutsam, daß sich ein Parlament ausbildete, eine Vertretung der oberen Stände des Volkes, die in ein Oberhaus und ein Unterhaus zerfiel und das Recht der Steuerbewilligung besaß. So wurde England früh zum Verfassungsstaat. In die zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts fallen die furchtbaren Bürgerkriege zwischen den Häusern Lancaster und Aork, die man nach den Abzeichen der beiden Parteien als die Kriege der roten und der weißen Rose bezeichnet. Sie wurden im Jahre 1485

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 125

1909 - Leipzig : Hirt
5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. 125 der Welt; heute sind die Bankverbindungen mit Berlin ebenso vorteilhaft wie die mit London. Das englische Volk wird ausgereizt durch die Zeitungen; aber es sehlt auch nicht an Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen unserm Kaiser und dem Könige von England, die gegenseitigen Besuche deutscher Bürgermeister und deutscher Geistlichen in London und umgekehrt, vor allem aber die strenge Rechtschaffenheit der deutschen Staatsleitung werden, so hoffen wir, uns vor kriegerischen Verwicklungen bewahren. Bezüglich der kleinern Staaten ist zu erwähnen, daß die Personalunion zwischen Norwegen und Schweden seit 1905 durch Beschluß des norwegischen Storthing (Abgeordnetenhaus) aufgelöst ist. Die Norweger wählten einen dänischen Prinzen zum König, der den Namen Haakon Vii. annahm. Auch die Personalunion zwischen Holland und Luxemburg ist seit dem Regierungsantritt der jetzigen Königin Wilhelmina von Holland (1890) aufgelöst, da in Luxemburg weibliche Thronfolge nicht zulässig ist. Das Großherzogtum Luxemburg ging über an Herzog Adolf von Nassau, der 1866 sein Herzogtum an Preußen verlor. Er war der nächste männliche Anverwandte der jetzigen Königin von Holland. 5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und das Geistesleben der Gegenwart. Die Worte, die der Kaiser bei seinem Regierungsantritt an das Volk und dessen Vertreter gerichtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewährten Worte altrömischer Staatsweisheit:. „Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" — arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. Die Friedensstärke des Heeres beträgt */2 Million, die Kriegsstärke 5 Million Truppen, die Bemannung der Kriegsflotte 45000 Mann. (Fig. 30 u. 31.) Nur einmal war er gezwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden erregte. (Vgl. S. 123.) Den Handel hat er gefördert durch den Abschluß von Handelsverträgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampferverbindungen nach außereuropäischen Ländern, besonders nach Ostasien, das für den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. Unsre Handelsflotte steht an zweiter Stelle, doch ist die englische noch dreimal stärker, die 47 Prozent, beinahe die Hälfte der Welthandelsflotte, ausmacht; an dritter Stelle stehen die Vereinigten Staaten. Die Vervollkommnung des Schiffbaues ist in den Fig. 27—31 dargestellt. In Afrika sind seine Bevollmächtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel

5. Für Präparandenanstalten - S. 186

1912 - Breslau : Hirt
186 C. Länderkunde. b) Königreich Norwegen. ;V7 der Halbinsel, etwas mehr als 2/7 ihrer Bewohner, Dichte 7 auf 1 qkm (V17 des Deutschen Reiches). § 292. Norwegen ist der atlantische Küstenstreifen Skandinaviens. Drei Viertel seines Bodens sind unbebaut. Im mittleren Teile sind große Waldungen. Die Bevölkerung wohnt überwiegend an der Küste und lebt von Fischfang und Schiffahrt. Die norwegische Handelsflotte ist die dritte Europas. Wegen feiner Naturschvuheiteu wird das Land viel von Fremden besucht, die bis ans Nordkap fahren, um die Mitternachtssonne zu sehen (längster Tag unter 71° schon über 2 Monate). 102. Svolvaer am Westfjord, der wichtigste Fischereiplatz in den Lofot-Jnseln. Etwa in der Mitte der von zahllosen Schären umkränzten Inseln liegt Svolvaer. Auf den Bänken vor der Stadt erscheint Mitte Januar der Dorsch zum Laichen in solchen Mengen, dag das Wasser von der Milch der Dorschmännchen getrübt erscheint. Mitte März ist der Höhepunkt des Fanges. Dann ruhen die anderen norwegischen Seefischereien. Die meisten Fischer bleiben bis Mitte April. Das Jahr 1895 brachte einen überaus reichen Fang von 46 Mi». Dorschen. (Nach Henking, „Die Seefischerei Norwegens".) Die Hauptstadt ist Kristiania, sehr schön am Ende des Kristiania- Fjord gelegen (wie St. Petersburg unter 60" X). Es ist jetzt Norwegens erste Handelsstadt (245). Am Ozean ist Bergen die wichtigste Fischer- stadt. Weiter nördlich führt Trondhjem [trunjemj Kupfer und Erze aus. Beide haben Eisenbahnverbindung mit Kristiania. Auf deu Lofot-Jnseln stellen im März etwa 30000 Fischer dem Dorsch nach (Lebertran). Tromsö ist Mittelpunkt der nordischen Fischerei, Nar v ik Endpunkt der lappländischen Bahn und Ausfuhrort für Erze. Fast unter 71" X befindet sich der nörd- lichste Hasen der Erde, das kleine Hammerfest.

6. Deutsche Geschichte - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. 41 In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen. D^Nor. Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seinemündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hasen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück. Heinrichii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten der Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte sür die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. § 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Da, Reiq. innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d.h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von wälschem, d. h. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 124

1908 - Halle a. S. : Schroedel
1*24 Europa. Das Skandinavische Hochland ist besonders im 8. reich an Mineralien, insonderheit an Erzen. Das schwedische Schmiedeeisen ist unübertroffen. Doch fehlt dem Lande Kohle und Salz. 2. Tie Bewohner. Die Hauptmasse der evangelischen Bevölkerung besteht aus den n o rd g erm a n isch en Norwegern, den Nachkommen der Normannen und Wikingers) und Schweden. Die Volksbildung steht trotz der in der Landesnatur liegenden Hindernisse auf hoher Stufe. In den kleinen Dörfern und weit zerstreut liegenden Einzelgehöften sorgen Eltern und besonders Wanderlehrer für den nötigen Unterricht der Jugend, Die Finnen und Lappen leben in nördlichen Gebirgen und Küstenstrichen. Sie ernähren sich von der Renntierzucht, dem Fischsange, etwas Ackerbau und Jagd. — Skandinavien hat unter allen Ländern Europas die geringste Bevölkernugsdichtigkeit, Diese Erscheinung ist in der rauhen, uuwirtbaren Natur des Binnenlandes begründet. Nahrungsquellen. Die Norweger wurden durch die karge Natur und als Anwohner des offenen Meeres von altersher (Normannenfahrten, Winland) auf die See hingewiesen. Die Handelsflotte des kleinen Zwei- Millionenvolkes ist die viertgrößte der Erde. Die Hauptausfuhr besteht in Seuchen**), Heringen und Stockfisch, und Holz, die Haupteinfuhr in Getreide und Fabrikaten. Der Ackerbau beschränkt sich auf den Küstensaum an den Fjorden und auf günstig gelegene Gebirgstäler — Die Schweden sind in dem geräumigen Flachlande A ckerb a u er und bringen aus ihrem waldreichen Lande Holz und verarbeiten Holz (Holzstoff, Papier, Streichhölzer) und außerdem gutes Eisen in den Handel. Die Industrie ist in beiden Ländern gering, da es an Kohlen fehlt. Nennenswert ist die Bereitung von Zündhölzern und der Schiffbau. Der deutfch-schwedische Handel umfaßt fast J/3 des gauzen schwedischen Außenhandels und nimmt die 1. Stelle ein (aus Schweden: 1la Holz, !/5 Eisenerze). 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Skandinavien besteht aus den Königreichen Schweden und Norwegen Zur Zeit Gustav Adolfs war Schweden die erste Ostseemacht; noch heute sind die Anwohner dieses Meeres meist evangelisch, a) In Schweden, 448 000 qkm, 5 Mill. E.: * Stockholm, am Ausgange des Mälarsees ins Meer, auf Inseln (Holmen) und Halbinseln sehr schön gelegen, „das nordische Venedig"; Hst., erste Industriestadt und Handelshafen der Halbinsel, Ausfuhrhafen für schwedisches Eisen und Holz; Mittelpuukt des geselligen und wissenschaftlichen Lebens im Reiche. — 11 psala, alte Pflegestätte der Wissenschaft in Skandinavien; Universität', Sitz des Erzbischof Primas. — * Göteborg (jöteborg. deutsch Gotenburg), zwette Handelsstadt Schwedens. — Malmö, Ausfuhrhasen der fruchtbaren Landschaft Schonen. — Haparanda, n. Hafen, bekannte Wetterwarte. — Zu Schweden gehört die Ostseeinsel Gotland mit Wisby, zur Zeit der Hansa sehr bedeutend. b) In Norwegen, 321000 qkm, 2 Mill. E.: * Mristiania, sehr schön ge- legene Hst. und einzige Großstadt Norwegens? Universität. — Bergen, Hauptfischmarkt des Landes, Massenfang des Herings. — Dronth eim, alte Hauptstadt Norwegens, in fruchtbarer Gegend am gleichnamigen Fjord ge- legen. Handelsstadt. Von hier aus über die sonst unwegsamen Uelde *) Wik-Bucht, Wikinger — Buchten-, Fjordmänner,- vergl. Repkja-vik. Putziger Wiek. **) 1900 trieben Seefischerei in 3! o rw e g cnj40 T.. in England 110, in Holland 20, und im T eutschen Reiche 10 T. Menschen.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 125

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Dänemark. 125 Bahnverbindung gen So. nach Schweden, mit Abzweigung nach Christiania. — Tromsö,*) Hafenstadt aus einer nordischen Felseninsel n. der Lofotinseln, wichtig für den Stockfisch fang. —Hammerfest, nördlichstes Handelsstüdtchen der Erde auf einer Küsteninsel gelegen. 2. Dänemark. (Ohne Nebenländer 39 000 qkm, 2'/2w. E., 66 auf 1 qkm.) Dänemark umfaßt das Jnselgebiet zwischen Ostsee und Nordsee als Hauptland und die nordischen Inseln: die Färöer und Island, zu- sammen ein Gebiet vom Umfange Süddeutschlands mit 2x/2 Millionen Einwohnern. 1. Das Hauptland, in gleicher Breitenlage wie Schottland, besteht aus der Halbinsel Jütlaud und zahlreichen sö. davon gelegenen Inseln. Gib die 4 größten Inseln und die 3 Meeresstraßen nach der Karte an! — Das Hauptland, wie die Inseln sind eine Fortsetzung des norddeutschen Flachlandes, bestehend aus Lehm- und Sandboden, durch den auf den Inseln im 0. einige weiße Kreideklippen hervorragen. Die tieferen Täler sind im Jnselgebiet unter das Wasser getaucht, so entstanden Belte und Sund. Auf Jütland finden sich, an der Ostküste entlang ziehend, die letzten Ausläufer des Baltischen Landrückens. Die Gliederung der Küste ist ziemlich groß. Nur die jütische Westküste ist eine flache Dünenküste mit Strandseen und Nehrungen, begleitet von mehreren Sandbankgürteln. Diese „Eiserne"**) Küste ist daher für Seeschiffe unnahbar. Im N. Jütlands trennt der Limsjord***), d. h. Kalkbusen, den n. Teil der Halbinsel als Insel ab. — Das Klima des Hauptlandes ist ein mildes Seeklima. Die Inseln sind durchweg sehr fruchtbar und weisen schöne Ackerfelder und Wiesen auf. Die Dänen können daher noch Lebensmittel ausführen. Stellenweise treten die schönsten Rotbuchenwälder auf. Jütland hat nur an der Ostküste guten Boden; auf der längeren Westabdachung ist es sandige, teilweise morastige Heide. Zu Dänemark gehört auch die Insel Born Holm. Die Dänen sind Nordgermanen und fast durchweg evangelisch. Die Volksbildung steht bei ihnen auf hoher Stufe. — Hauptnahrungs- quellen sind Landwirtschaft, 2/3 der Ausfuhr sind Nahrungsmittel, die fast alle uach England gehen, 1903 z. B. gingen für 190 Mill. Mk. Bntter aus dem Lande. Die Lage ihres Landes begünstigt Schiffahrt und seehandel; die Industrie ist bei dem Mangel an Kohlen und treibenden Wasserkräften sehr gering. Der deutsch-dänische Handel nimmt fast des dänischen Außen- Handels in Anspruch; er steht an 2. Stelle (Dänemark aus: 2/z Erzeugnisse der Viehzucht.). Ehemals war Dänemark die herrschende Macht im X. Europas und 1t^nd an der Spitze sämtlicher skandinavischer Reiche. Unter Gustav Wasa läi^rde,^ert feine Freiheit (1523). Im Jahre 1814 ging Norwegen und 1864 Schleswig-Holstein verloren. So ist Dänemark setzt zu der Bedeutung eines Kleinstaates hinabgesunken. *) ö = Insel, vergl. Norder—ei, Silland, Fär-ö-er. **) wegen der zahlreichen Stundungen, vergl. „Nordsee." ) 1825 wurde infolge einer Sturmflut die Landbrücke im W. zertrümmert.

10. Teil 2 - S. 116

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
116 § 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen). Stockholm, das, an dem Ausfluß des Mälarsees auf Inseln und den beiden Küsten gelegen, den Handel mit Nußland in Händen hat. 3. Klima und Kultur. Der ö. Teil, Schweden, ist von der verhältnismäßig kleinen Ostsee wenig beeinflußt, steht statt dessen unter den Einwirkungen Rußlands mit seinen trocknen Ostwinden; es herrscht also kontinentales Klima. Die W.- Küste Norwegens, an welcher der Golfstrom vorbeifließt, hat maritimes Klima mit reichen Niederschlägen, so daß die Häfen bis zum hohen N. hin nicht zufrieren. Infolge des Klimas und der überwiegend gebirgigen Bodengestaltung ist der Ackerbau nicht ausreichend, so daß Einfuhr nötig ist. S.-Schweden ist die Kornkammer des Landes, auch Viehzucht blüht hier, im Tal des Dal-Elf wird Bergbau getrieben, N.-Schweden ist reich an Waldungen, daher Aussuhr von Holz und Fabrikation von Zündhölzern. Industrie konnte sich aber aus Mangel an Steinkohlen nicht entwickeln. In Nor- wegen blüht der Fischfang, besonders von Heringen und Kabeljau, dazu Vögelfang auf den Inseln (Eiderenten). Die Norweger sind daher sehr seetüchtig, und der Handel blüht. Viele sind auch auf den Schiffen anderer Nationen als Matrosen tätig. Schon im Mittelalter kamen ihre Vor- fahren, die räuberischen Wikinger, weit in der Welt herum, bis nach Island, Grönland und in die Gegend von Neu-3)ork gelangten sie. 4. Bevölkerung. Im Mittelalter waren Schweden und Nor- wegen unter dänischer Herrschaft. 1523 riß sich Schweden unter Gustav Erichson Wasa los und führte die Reformation ein. Unter Gustav Adolf wurde es eine Großmacht im N. Europas, die aber bald im Kampfe mit Brandenburg (Fehrbellin 1675) und Rußland (Poltawa 1709) zu- sammenbrach. 1814 wurden die beiden Königreiche Schweden und Norwegen durch Personalunion unter dem schwedischen Herrscherhause Bernadotte verbunden, doch riß sich 1905 Norwegen los. Seitdem gibt es die getrennten Königreiche Schweden und Norwegen. Die Be- wohner sind Germanen, die im N. wohnenden Finnen und Lappen sind Mongolen. Die Konfession fast aller Einwohner ist die lutherische. 5. Städte. A. Schweden. Die Hauptstadt Stockholm (wo gelegen?), ein bedeutender Handelsplatz, 300000 Einw. — N. davon die Universität Upsala, in deren Bibliothek das älteste Denkmal germanischer Sprache, die gotische Bibelübersetzung des Ulsilas aufbewahrt wird. — Der O.-Küste ist die Insel Gotland vorgelagert, auf der die einst so mächtige, jetzt unbedeutende Hansestadt Visby liegt. — Göteborg (Bedeutung?) 130000 Einw. — Malmö, Haupthandel nach der deutschen Ostseeküste. — Lund, Universität.
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